XI.
Station
Jesus wird an das Kreuz
genagelt
Ausweglosigkeit ist immer eine Täuschung
Nach langer Demütigung, Folter und Qual wird Jesus an das Kreuz genagelt. In
der heutigen Zeit werden immer mehr Menschen ohne “Nägel“ genagelt, sei es
durch die massenhafte Arbeitslosigkeit, die neuen Krankheiten unserer
Zivilisation, die vielen zerbrochenen Ehen oder die zerstörenden Machtkämpfe
unter den Völkergruppen. All das können wir nur in Liebe und Vertrauen
zueinander, Hoffnung füreinander und Glaube aneinander verhindern,
bewältigen oder überstehen. Der zu sehende Walzenkörper mit “Nägeln“
(Schrämmeißeln), der zum mechanischen Abbau der Kohle aus dem Flöz
eingesetzt wird, soll ein Symbol sein, dass Dinge für Gutes und Böses
verwendet werden können. Auch unsere Taten können es sein, daher:
“Bekämpfe das Böse
und setze dich für das Gute ein“.
Unser Glaube aber ist
stark, die Hoffnung groß und hoffentlich die Liebe so brennend heiß, dass
sie Berge versetzen kann.
Gottfried Könzgen, Arbeitersekretär,
Opfer der Nationalsozialisten.