Alfred und Ulrich Lindemann

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Kopf hoch, Steiger!
Ewald Rolf

Es gibt so gewisse Tage
(es braucht nicht gerade Montag zu sein)
da hüpfen und springen die Wagen
als fahre der Teufel hinein.
Sie tanzen aus stählernen Bahnen
hohnlachend wohl in den Stoß;
du stehst da und raufst dir die Haare -
doch das ist der Anfang bloß.

Da reißen die Bolzen und Bleche,
die Kette schlägt immerzu.
Du verwünschst den Tag und die Zeche
und klemmst dir die Finger dazu.
Laut fluchend läufst du zur Sohle,
da trifft dich ein neuer Schlag,
die mühsam geförderte Kohle,
sie rollt noch nicht zu Tag.
Drei Latten im Blindschacht gerissen,
das Förderband übervoll.
"Jetzt bin ich wohl aufgeschmissen",
denkst du im verbissenen Groll.
Da greifst du nach Fäustel und Nägel,
die Schläge hallen im Trumm,
vom Beile wirbeln die Späne,
es wird dir doch langsam zu dumm.
Und plötzlich geht`s wie geschmiert
im Revier, der Haspel rattert und faucht,
die Körbe flitzen im Blindschachtgeviert,
daß alles wackelt und raucht.
Der Hobel gleitet mit stählerner Kraft,
im Nu sind die Leeren voll
und rollen auf blitzenden Schienen zum Schacht
und mittags hast du dein Soll.