Um 800 v. Chr. Die
Urbesiedelung um Sterkrade erfolgt durch Kelten und Germanen.
Um 55 v. Chr. Sugamber und Brukterer bewohnen südlich und
nördlich der Lippe das Land.
Um 8 v. Chr. Römische Legionen verwüsten das Land
und verschleppen die Bewohner in ihre linksrheinischen Provinzen.
Um 600 n. Chr. In der Römerzeit lag das heutige Sterkrade in einem
leeren Grenzland. Nachdem die Römer sich zurückzogen, strömten die
Franken in dieses Land ein.
Um 800 n. Chr. Frankensiedlung im Alsbachtal.
Um 900 n. Chr. Erste nachweisbare Ortsbezeichnung Starkinrotha im
Heberegister des Klosters Werden im Buch "Traditionenese
Werdinense". Das Kloster Werden ist der größte Grundherr in
Sterkrade. Sterkrade gehört zum Hundertschaftgericht Beeck sowie zum
Kirchspiel Beeck.
957 Unter Abt Rainer (943 - 962) wurde in Werden am Pastoratsberg eine
Kirche gebaut, die am 1. Mai 957 durch den Kölner Erzbischhof Bruno auf
den Titel des hl. Papstes Clemens geweiht wurde. Das Sterkrader
Clemenspatrozium verweist auf Werdener Ursprung. Vermutlich war um diese
Zeit auf dem Herrenhof (Haupthof) in Sterkrade eine Kapelle errichtet
worden.
1057 Schreibweise "Starkenrotha", bedeutet starke Rodung.
1139 In der Gründungsurkunde der Abtei Hamborn ist ein "dimidium"
(Ackerhälfte) in "Stoerkenrotha" erwähnt. Im 12.Jahrhundert
gelangte das Hundertschaftgericht Beeck unter die Herren von Strecke, die
zuvor Burgmänner von der Burg Holten waren.
1150 Ein Geistlicher "Franco" ist in Sterkrade nachweisbar.
Er nimmt neben den kirchlichen Aufgaben auch die Verwaltung der Werdener Güter
wahr. Er übergibt die lehnspflichtigen Abgaben von Stoerkenrotha an das
Werdener Fronsamt und Oberhof "Arenbögel" im heutigen Ortsteil
Vonderort.
1220 Das Verzeichnis des Stiftes Essen über die Vogteigüter des
Grafen Friedrich von Isenberg sagt aus, daß das Stift Essen in Sterkrade
2 Mansen Land besaß (Manse = Hufe = Lehne )
1234 Gründung des Zisterzienser-Frauenklosters “Duissern" bei
Duisburg, weil das Kloster Saarn durch die festgelegte Nonnenzahl belegt
war.
1240 Reginvidis von Hillen (Kirchhellen), vormals Äbtissin von "Duissern",
gründet mit 12 Schwestern das Frauenkloster in Defth bei Kirchhellen, im
heutigen Ortsteil Grafenwald (Sensefeld). Die Genehmigung zur Klostergründung
gab der Erzbischof Konrad von Hochstaden zu Köln.
1245 25. Juli Konrad und Adelheid von Hillen (Konrad ist
ein Bruder von Reginvidis) verkaufen dem Kloster Defth für umgerechnet
110 Mark ein Stück Land.
1250 Adolf von Holte macht der Äbtissin Reginvidis von Hillen ein
Angebot, mit ihren Mitschwestern auf seinen Herrenhof nach Sterkrade zu
ziehen.
1254 Verlegung des Frauenklosters für Töchter des niederen Adels von
Defth nach Sterkrade auf den Herrenhof des Adolf von Holten, der damit die
Versorgung eines Teiles der Töchter seiner Burgmänner regelte. Das
Kloster bekommt den Namen: "St.Maria ad rivilum" (St.Maria am Bächlein).
1255 April Mechtild von Arberg,
Erbtochter von Holte, Tochter des Adolf von Holte, Ehefrau des
Verstorbenen Grafen Gerad von Arberg (Burggraf von Köln), schenkte dem
Kloster das Patronatsrecht über die Kirche in Sterkrade und eine Mühlenstätte
mit Fischteich.
1256 Reginvidis von Hillen und ihre Mitschwestern schreiben an Papst
Alexander IV. (1254-1261) und bitten um Aufnahme in ein Ordenskloster.
1257 17. Juli Papst Alexander IV. gestattet dem
Schwesternkonvent "St. Maria ad Rivilum", eine beliebige
Ordensregel zu wählen. Die Schwestern, Töchter des niedrigen Adels, wählen
die Lebensweise des hl. Bernhard von Clairveaux (1090-1153), Gründer des
Zisterzienserordens.
1262 Bau der Sterkrader Wassermühle - später Mühle Sonderfeld.
1270 Johann von Arberg, Burggraf von Köln, bestätigt nochmals die
Schenkung seiner Mutter Mechtild von Arberg, Erbtochter von Holte, die
diese dem Kloster "St. Maria ad rivilum" im April 1255 gemacht
hatte.
1271 Das Generalkapitel des Zisterzienserordens befaßt sich mit der
Inkorporation des Klosters Sterkrade in den Orden. Es beauftragt die Äbte
von Boheries und Marienstatt mit der persönlichen Überprüfung in
Sterkrade. Das Kloster Sterkrade wird als Tochterkloster dem Kloster Kamp
bei Rheinberg dem Zisterzienserorden unterstellt. Es ist den Töchtern
freiadeliger Familien vorbehalten.
1281 Im Archidiakonat Xanten wird die Kirche in Sterkrade erstmals als
Pfarrkirche genannt.
1281 2. Febr. In einer Urkunde heißt es:"Wir (Mechtild)
übergeben und überweisen die neuerbauten Häuser, welche in unserer
Freiherrlichkeit, genannt Bievanc, liegen, der Kirche zu Stoerkerotha zur
Unterstützung". Hierdurch werden die Bewohner von Bievanc dem
Pfarrverband Stoerkerotha zugeteil.
1284 Der Graf von Kleve verzichtet auf Veranlassung Mechtilds vor
mehreren ritterlichen Zeugen auf alle etwaigen Ansprüche auf das Landgut
Laar, das durch eine Schenkung Mechtilds nun im Besitz der Abtei Sterkrade
ist.